Fünf Taxis, fünf Städte. Bangkok, Prishtina, Dakar, El Paso und Berlin.
24 Stunden im Leben der Taxifahrer·innen. Zwischen Vordersitz und Rückbank.
Destan aus Prishtina, der Hauptstadt des Kosovo, erlässt auch mal das Taxigeld, während Mamadou aus Dakar mit seinen Gästen über Zweit- und Drittfrauen diskutiert. Bangkok ist ein hartes Pflaster, auf dem sich Tony durchschlägt, während in Berlin die Taxifahrerin Bambi la Furiosa die aufgeputschten Gäste ins Berghain bringt und in El Paso kutschiert der väterliche Sergio Amerikanerinnen in Magenverkleinerungskliniken.
Es offenbart sich Alltägliches und Privates, Banales und Intimes. Der Rhythmus der sich öffnenden und schließenden Taxistüren verbindet die Geschichten und zeigt Unterschiede und Gemeinsamkeiten quer über den Globus hinweg. Zufallsbekanntschaften und schicksalhafte Begegnungen. Ein Mikrokosmos in der Großstadt. Unendliche Möglichkeiten. Und das Taxameter läuft.
Mamadou ist Taxifahrer in Dakar, Senegals bunter, lauter, staubiger und schönen Haupstadt, in der Verkehrsregeln gerne mal von seinen Fahrgästen neu diskutiert werden. Genau wie die Fahrpreise. Er lebt mit seiner Frau und ihrer Großfamilie in recht ärmlichen Verhältnissen am Rande der Stadt. Trotzdem genießt er als Taxifahrer ein gewisses Ansehen bei seinen Freunden, wie auch bei seinen Kunden. Sein Fahrzeug ist sein ganzer Stolz.
Bambi fährt nur nachts und das in einer der aufregendsten Städte der Welt: Berlin. Wo andere Fahrer einen Bogen machen, fährt sie bewusst hin. Sie scheint geradezu auf der Suche nach den Kuriositäten zu sein, die diese Stadt hervorbringt und anlockt. Souverän und mit viel Humor chauffiert sie als lonesome Cowgirl die Gestalten der Nacht durch die boomende Metropole.
Tony lebt mit seiner Frau am Stadtrand Bangkoks, Thailands Hauptstadt und sitzt 6 Tage die Woche für 10 Stunden im Taxi. Die Situation in Thailand ist schwierig, das wird schnell klar. Die Thailänder, die mitfahren beschweren sich über die Militärdiktatur und Rotlichttouristen. Viele Gäste sind aber eben diese – Rotlichttouristen.
Destan lebt mit seiner Frau in Prishtina, im Kosovo, das jüngste und zugleich ärmste Land Europas. Trotz Unabhängigkeit ist das Land noch immer gebeutelt von Misswirtschaft und Korruption. Ungebrochen ist aber die Freigiebigkeit und Gelassenheit der Kosovaren. Jeder kennt jeden, geredet wird viel, mit den Fahrgästen und noch mehr am Taxistand, wo Destan die meiste Zeit seines Arbeitstags verbringt.
Sergio lebt mitten in der Wüste von Texas in El Paso, direkt an der mexikanischen Grenze. Er macht fast ausschließlich Grenzfahrten nach Juarez, berühmt durch Drogenhandel und Schmuggel. Seine Fahrgäste treibt aber meist anderes nach Mexiko: günstige Medikamente oder Flugreisen. Mit seiner väterlichen Art nimmt Sergio ihnen während der Fahrt die Angst vor der vermeintlich bösen Stadt.