
08. September 2022
Kinoempfehlung der
Evangelischen Filmjury

20. Oktober 2022
Let’s do this differently


Jetzt als DVD & VOD
The other side of the river


IM VERLEIH
HIVE
Film des Monats September
Kinoempfehlung der Evangelischen Filmjury
Ein Spielfilm von Blerta Basholli
Fahrijes Ehemann gilt seit Kriegsende als vermisst – wie viele Männer in ihrem Dorf im Kosovo. Zusätzlich zur Ungewissheit hat die Familie auch finanzielle Sorgen. Als die Bienen, die sie züchten, kaum noch Honig geben, beschließt Fahrije, den Führerschein zu machen und mit hausgemachtem Ajvar, einer Paprikapaste, Geld in der Stadt zu verdienen. Doch die traditionelle patriarchalische Dorfgemeinschaft beobachtet ihr Tun misstrauisch und verurteilt offen ihre Bemühungen. Fahrije aber lässt sich nicht einschüchtern, und schon bald wagen es weitere Frauen, ihr bei diesem revolutionären Unternehmen zu helfen.
In ihrem preisgekrönten Debüt-Spielfilm zeigt Regisseurin Blerta Basholli eine mutige Frau, die zur Ernährerin ihrer Familie wird. Sie gründet eine Frauengenossenschaft in ihrem Heimatdorf und motiviert andere Frauen mit ähnlichem Schicksal zu Eigenständigkeit. Der Film erzählt vom Zusammenhalt unter Frauen, vom Aufbruch und von Heilung. Trotz großer Widerstände und patriarchaler Strukturen bringt Fahrije wieder Hoffnung und liebevolle Menschlichkeit zurück in eine Gemeinschaft, die sich durch Krieg und Zerstörung verloren hat.
HIVE ist von der wahren Lebensgeschichte von Fahrije Hoti inspiriert. Ebenso wie im Film hat die Kosovo-Albanerin ihren Mann seit Kriegsende als vermisst gemeldet. Sie ist heute eine erfolgreiche Unternehmerin und engagiert hauptsächlich Frauen und Witwen in ihrem Betrieb, in dem Ajvar und weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse hergestellt werden. Seit sie über Frauenrechte spricht, ist sie im ganzen Land bekannt.
MUTTER MUTTER KIND
Dokumentarfilm von Annette Ernst
2009 erscheint eine Zeitungsannonce: Die beiden Frauen Pedi und Anny suchen einen Samenspender. Eine Familiengeschichte beginnt, an deren Anfang ein großer Kinderwunsch steht. In einer Zeit, in der das Familienbild aus Mutter, Vater und Kind(ern) besteht und die Gesellschaft mit großer Ablehnung auf alles andere reagiert, geht Pedis und Annys Traum mit Eike endlich in Erfüllung, sie bekommen drei Söhne. Jahre später taucht plötzlich ein Mädchen auf, das ihre Brüder kennenlernen will. Hat Eike noch anderen Familien geholfen? Alte und neue Familiengeheimnisse werden gelüftet, Liebe kommt und geht und der ganz normale Wahnsinn zwischen Windeln wechseln und Fußballspielen nimmt seinen Lauf.
Der Dokumentarfilm „MUTTER MUTTER KIND – Let’s do this differently“ ist ein seltenes Langzeit-Familienporträt über zwei Frauen, die unerschütterlich an die Kraft und den Zusammenhalt ihrer Familie glauben und dafür einstehen. Ihre Kinder wachsen zu jungen Menschen heran, während das traditionelle Familienbild herausgefordert wird. Im Spiegel der Zeit sehen wir die große gesellschaftliche Beschäftigung mit gleichgeschlechtlicher Liebe, Ehe und Elternschaft. Die Notwenigkeit gemeinschaftlicher und gesetzlicher Lösungen sowie Akzeptanz und Vielfalt zählen bis heute zu den großen Themen unserer Gesellschaft.
BLACK MAMBAS
Ein Dokumentarfilm von Lena Karbe
Jede Nacht patrouilliert die weibliche Anti-Wilderei-Einheit BLACK MAMBAS im Kruger Nationalpark, einem der beliebtesten touristischen Attraktionen von Südafrika. Für die jungen Frauen ist der Job ein Dilemma. Er ist der Weg aus Armut und Arbeitslosigkeit mit Aussicht auf ein selbstbestimmtes Leben, aber gleichzeitig auch ein Bruch mit vorherrschenden Traditionen. Zudem müssen sie einen Umweltpatriotismus in ihre Gemeinden bringen, die an der Wildtierwirtschaft seit Gründung des Parks weder teilhaben, noch davon profitieren können.
Der Dokumentarfilm von Regisseurin Lena Karbe zeigt die Alltagskämpfe der Frauen mit weißen Vorgesetzten, fordernden Angehörigen und „dem System Nationalpark“.
Er erzählt von der Arbeit der BLACK MAMBAS, in der es um den Schutz der letzten Nashörner und den Erhalt der Artenvielfalt in einer der faszinierendsten Landschaften Afrikas geht. Gleichzeitig rückt er das Schicksal der dort lebenden Menschen in den Blick und stellt unausweichliche Fragen.
THE OTHER SIDE OF THE RIVER
Ein Dokumentarfilm von Antonia Kilian
Die 19-jährige Hala entkommt einer arrangierten Ehe, indem sie den Euphrat überquert, um bei einer kurdischen Frauen-
verteidigungseinheit ein neues Zuhause zu finden – eine Unit, die bald darauf ihre Heimatstadt Minbij vom Islamischen Staat befreit.
Für ihre Mitstreiterinnen ist der Feind nicht nur der IS, sondern das Patriarchat im Allgemeinen, mit der Ehe als ultimativer Unterdrückungsinstitution.
Die Grausamkeiten, die diese jungen Frauen durch ihre Ehemänner und in ihren eigenen Familien erfahren haben, führen sie auf die andere Seite des Flusses, wo sie im Kampf ausgebildet und in den feministischen Idealen der kurdischen Frauenbewegung aufgeklärt werden.
Hala ist von diesen Lehren zutiefst inspiriert und widmet sich entschlossen dem Versprechen, nicht nur mehr Frauen, sondern auch ihre Schwestern um jeden Preis zu befreien.
Doch gibt es in Halas Leben noch Platz für Freiheit und sogar Liebe, wenn ihre Mission alles vereinnahmt?
WEM GEHÖRT MEIN DORF?
Ein Dokumentarfilm von Christoph Eder
WEM GEHÖRT MEIN DORF? ist ein persönlicher Film über das Wesen der Demokratie.
Zwischen weißer Bäderarchitektur und sanftem Meeresrauschen zeigt Regisseur Christoph Eder am Beispiel seines Heimatorts, Göhren auf Rügen, dass politische Mitbestimmung nirgendwo so unmittelbar ist, wie in der Lokalpolitik.
Im Mikrokosmos des Ostseebads und seiner Bewohner werden Themen verhandelt, die weltumspannend Brisanz haben und kapitalistische Interessen gegen das Gemeinwohl stellen: Ausverkauf der Kommunen, Gentrifizierung, Strukturwandel, Turbo-Tourismus, Naturschutz.
Als die letzte unberührte Küste bebaut werden soll und das einzigartige, malerische Naturschutzgebiet in Gefahr ist, regt sich deutlich der Unmut unter einigen Bürger*innen. Seit Jahren dominiert eine Gruppe von Männern, die „Vier von der Stange“ den Gemeinderat. Sie unterstützen sämtliche Projekte eines millionenstarken Bauinvestors aus Nordrhein-Westfalen, der in Göhren nach der Wende so viele Hotels und Ferienhäuser baute wie kein anderer. Die engagierten Göhrener Nadine und ihr Vater Bernd erkennen schnell, dass sie nur gemeinsam mit Gleichgesinnten etwas ändern können. Sie gründen eine Bürgerinitiative und treten bei der Kommunalwahl an. Schaffen sie es, sich gegen das Geld und die Mächtigen zu stellen und ihr Dorf in eine andere Zukunft zu führen?
THIS RAIN WILL NEVER STOP
Ein Dokumentarfilm von Alina Gorlova
Der 20-jährige Andriy Suleyman wurde als Sohn eines kurdischen Vaters und einer ukrainischen Mutter in Al-Hasaka Syrien geboren. Im Jahr 2012, als Andriy in der 9. Klasse war, floh seine Familie vor dem Bürgerkrieg in Syrien nach Lyssytschansk, die Heimat seiner Mutter in der Ostukraine. Doch kurz nachdem sie ihr neues Leben begonnen haben, holt der Krieg die Familie wieder ein, als plötzlich ein neuer Konflikt in der Ukraine ausbricht.
Trotz der zunehmend gewalttätigen Auseinandersetzungen bleibt die Familie in Lyssytschansk. Die Stadt ist eine humanitäre Katastrophe, in der regelmäßige Explosionen zu hören sind und den Folgen des Krieges nicht zu entkommen ist. Im Schatten der paradierenden Soldaten und des nicht enden wollenden Stroms von verwundeten Kämpfern und vertriebenen Flüchtlingen versucht die lokale Bevölkerung den Anschein eines normalen Lebens aufrechtzuerhalten. Konfrontiert mit der Realität des anhaltenden Leidens, beschließt Andriy, sich als Freiwilliger beim Roten Kreuz zu melden. Während seine Eltern hoffen, dass ihr Sohn in den Westen flieht, um seine Ausbildung fortzusetzen, werden die Rotes-Kreuz-Einsätze für Andriy zu einem wichtigen Teil seines Lebens. Andriy ist hin- und hergerissen zwischen dem Ruf nach einer Zukunft in der zivilen Gesellschaft und der Verpflichtung, die er gegenüber der Situation und den Menschen um ihn herum empfindet. Als Andriy zur Hochzeit seines Bruders nach Deutschland reist, sieht er den Ort, den seine Verwandten als „gelobtes Land“ bezeichnen. Doch anstatt überzeugt zu sein, nach Europa zu gehen, zieht es ihn, trotz der zunehmenden Zerstörung und Verwüstung, zurück in seine Heimat, den Nahen Osten.

Spezialisiert auf Impact Producing und Impact Verleih
Im Verleih
Alle Filme
Newsletter
Jetzt abonnieren
Newsletter abonnieren
News
Produktion & Verleih
jip film & verleih team
jip film & verleih ist spezialisiert auf Impact-Distribution. Das Ziel von Impact Producing und Distribution ist Film als treibende Kraft für Veränderung in unserer Gesellschaft einzusetzen und nachhaltig und wirtschaftlich auszuwerten. Gezielt bauen wir für jeden Film neue Fans, ein Netzwerk und Partner für Kampagnen auf, die uns dabei unterstützen, im Kino und außerhalb des Kinos einen Mehrwert zu generieren.

Jutta Feit
Verleih und Regisseurin

Julia Peters
Produzentin, Regisseurin