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Ein Dokumentarfilm von Ulrike Schaz
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Zur falschen Zeit am falschen Ort. Genau dieser Umstand stellt das Leben einer jungen Frau auf den Kopf, die nichtsahnend mit ihrem damaligen Freund Jean Marie in Frankreich auf eine Party geht.
Niemand nimmt zu diesem Zeitpunkt an, dass dort der international gesuchte Terrorist Carlos, der „Schakal“, noch in derselben Nacht zwei französische Polizisten erschießen würde.
Die deutsche Filmemacherin und Protagonistin Ulrike Schaz gerät somit in den Verdacht des französischen Geheimdienstes, der sie als „Terroristin“ und „Freundin von Carlos“ in ihrer Datenbank aufnimmt und sie daraufhin des Landes verweist.
Fast 40 Jahre später trifft sie ihren damaligen Freund in einem Pariser Café zum ersten Mal wieder.
Den Blick gerichtet auf eine kleine Schwarzweiß-Fotografie aus dem Portemonnaie ihres alten Freundes und zwei Leben, die damals auseinanderdrifteten und nie wieder ganz zusammenfanden, reflektieren sie die damaligen Ereignisse, die sich zu einem Albtraum entwickelten.
Die Konsequenzen einer einzigen Nacht treten, ähnlich zufällig wie die Liebe, mit einem Donnerschlag in das Leben von Ulrike Schaz, die einen künstlerisch-einfühlsamen und gleichsam kritischen Essay über ihre unglaubliche deutsch-französische Geschichte zu Zeiten der RAF im deutschen Herbst verfasst hat.
Manchmal reichen der Vorname und die Nationalität aus, um in die Fänge staatlicher Geheimdienste zu geraten: „Ich glaube, dich hatten sie viel mehr im Visier, weil du deutsch warst und Ulrike heißt“, meint Jean Marie.
Datum | Stadt | Kino | Anlass und Gäste |
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Ulrike Schaz wurde in Süddeutschland geboren und lebt in Hamburg St. Pauli. Sie studierte an der Kunsthochschule Stuttgart und an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. 1989 realisierte sie ihren ersten Essayfilm: Hommage an einen Raum. Die Werkstatt meines Vaters. Seither arbeitet sie als unabhängige Filmemacherin. Sie hat Dokumentar- und Essay-Filme in Thailand, Indien, Bangladesch und Europa gedreht. Einige ihrer Filme entstanden aus ihrem langjährigen Engagement in internationalen feministischen Netzwerken. Seit 2005 unterrichtet und mentoriert sie als Tutorin der Yangon Film School in Myanmar. Seit 1999 hat sie ein Atelier im selbstverwalteten Projekt „Ottenser Werkhof“ in Hamburg. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm.
Regiestatement
Am 13.11.2015 wurde Paris von einer Serie von Attentaten heimgesucht. Sie richteten sich gegen die Zuschauer eines Fußballspiels, gegen die Besucher eines Rockkonzertes, sowie gegen Menschen, die in Bars, Cafés und Restaurants saßen. 170 Menschen wurden getötet, fast 700 verletzt.
Freunde und Freundinnen fragten mich, wie es mir gehe, wenn ich Nachrichten über diese jüngsten Anschläge in Paris höre. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Es war, als ob eine Mauer um mich wäre und ich würde nichts empfinden können. Erst einen Tag danach kam ich auf die Idee, Jean Marie anzurufen und ihn zu fragen, wie es ihm ginge. Ich stellte mir plötzlich vor, er sei ein zweites Mal in seinem Leben zufällig in die Nähe eines terroristischen Anschlags geraten. So wie damals, im Jahr 1975, als wir beide in Paris auf eine Party wollten, auf der nahezu zeitgleich der erste international agierende Terrorist Carlos um sich geschossen und drei Menschen getötet hatte.
2015 schaute ich mir im Fernsehen die Bilder von der fieberhaften Suche nach den Tätern von Paris an und fragte mich, wie viele Unschuldige unter dem starken Druck nach Fahndungserfolgen ins Visier von Geheimdiensten geraten waren und dort gespeichert blieben. Wie immer nach Terroranschlägen waren auch jetzt wieder Stimmen nach flächendeckender Überwachung, Vernetzung der Behörden und einem kompletten länderübergreifenden Datenaustausch laut geworden.
Ich war damals 25 Jahre alt und das Attentat in der Rue Toullier in Paris hatte mein Leben auf einen Schlag verändert. Jahrelang versuchte ich, diesem System von Verdächtigungen, falschen Zuschreibungen, länderübergreifender Vernetzung und Speicherung zu entkommen.
Aber dies ist schier unmöglich – „PARIS kein Tag ohne dich“ erzählt davon.
2021 Nominiert für den deutschen Dokumentarfilmpreis – SWR Doku Festival
2020 35. DOK.fest München
2020 37. Dok.fest Kassel
2020 62. Nordische Filmtage Lübeck
Pressreader: „…eine bestürzende, aufrührende Geschichte, die sich ohne Pathos entfaltet…“
Taz: „Die abstruse Story einer mißglückten Einreise in die USA : Im Jahre 18 nach Carlos.“
Modern Times Review: „Es ist eine moderne Moralgeschichte – eine, die die Leichtigkeit aufzeigt, mit der Schuld durch Assoziation festgestellt werden kann, und die Schwierigkeiten, die man hat, seinen Namen klarzustellen.“
Regie & Buch: Ulrike Schaz
Montage: Magdolna Rokob
Kamera: Jule Katinka Camer
Ton: Daniel Telkieli
Musik, Sounddesign, Tonmischung: Roland Musolff
Schattentheater: Nicola Unger
Produzentin: Melanie Andernach, Made in Germany GmbH
Projektbegleitung: Marieanne Bergmann
Gefördert von: Gerd Ruge Stipendium, Film und Medienstiftung NRW, Filmförderung Schleswig-Holstein, BKM, Ann Kathrin Scheerer
TITEL: PARIS kein Tag ohne Dich
LAND/JAHR: 2020
DREHORT: Deutschland
LAUFZEIT: 104 Minuten I 25 fps
VORFÜHRFORMAT: DCP; 2k 1,85:1 Farbe
TON: Dolby Digital 5.1/Stereo
SPRACHFASSUNG: Deutsch, Französisch, UTs englisch
FSK: 6
KINOSTART: 04.11.2021
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Vor fast 40 Jahren bekam die Regisseurin Ulrike Schaz Ärger mit dem Geheimdienst, weil sie zufällig auf dem Weg zu der Party war, auf der der erste international gesuchte Terrorist Carlos drei Menschen erschoss. Seitdem war sie als „Terroristin“ oder „Freundin von Carlos“ in den Datenbanken der Geheimdienste registriert. PARIS kein Tag ohne dich ist ein poetischer Film über das Leben als Kollateralschaden der Terrorismusbekämpfung.
https://vimeo.com/ondemand/pariskeintagohnedichNur auf unserem eigenen VOD Kanal