EXILE NEVER ENDS

Dokumentarfilm von Bahar Bektaş

Kinostart: 04. Juli 2024

„Eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit“

- Deutschlandfunk Kultur

Mit ihren Emotionen und Gedanken teilen die Filmemacher*innen die Erfahrungen, die das Exil mit sich bringt und machen sie für uns erfahrbar – das ist das große Geschenk dieser Filme an das Publikum

- Der Freitag

„Der Film zeigt, wie im Austausch über die unterschiedlichen Perspektiven auf die gemeinsame Geschichte Verständnis füreinander entstehen kann.“

- Filmlöwin

"Die Familie berichtet intensiv und packend von den Auswir­kungen der Entwur­ze­lung."

- artechock

„Es ist selten, dass ein Dokumentarfilm die ganze Komplexität abbildet, die das Exil mit sich bringt.”

- FFF Förderpreis Dokumentarfilm DOK.fest München

Die Geschichte

Taner, der Bruder der Regisseurin, sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht vor der frei gewählten Abschiebung in die Türkei. In der Zeit des Wartens richtet Bahar Bektaş die Kamera auf ihre alevitisch-kurdische Familie und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.

Inhalt

Bahars Bruder Taner sitzt in Deutschland im Gefängnis und steht kurz vor der Abschiebung in die Türkei. Bahar nutzt die Zeit des Wartens, um die Kamera auf ihre Familienangehörigen zu richten. In ruhigen und einfühlsamen Bildern erkundet sie die emotionalen und geografischen Welten der Familie von Entwurzelung und Neubeginn zwischen Deutschland und der Türkei.

In Gesprächen mit ihren Eltern YILDIZ (64) und MUSTAFA (65) sowie ihren Brüdern Taner (40) und ONUR (30) begibt sie sich auf eine schmerzhafte Reise in die Vergangenheit. Politische Verfolgung der alevitisch-kurdischen Familie in der Türkei, die Flucht nach Europa 1989, rassistische Übergriffe, Depressionen und Überforderung der Eltern – all das traf die Kinder, die damit unterschiedlich umgehen. Die Ungewissheit über Taners Schicksal in der Türkei ist nur ein Spiegel ihrer Lebenserfahrung als Familie im Exil. Die Verzerrung von Vergangenheit und Gegenwart sowie unterschiedlicher Geografien konfrontiert die Zuschauenden mit einer der Eigenschaften des Exils, nämlich dem Verlust der Orientierung in Zeit und Raum.

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Pressestimmen

„Ein genauer, berührender Film, nach dem man die Welt ein kleines bisschen besser versteht“ – Süddeutsche Zeitung

„Der Film der Regisseurin Bahar Bektaş ist eine sehr persönliche Reflexion der eigenen Familiengeschichte und des Gefühls, heimatlos zu sein, in einem dauernden Zustand des Exils zu leben oder sich zumindest so zu fühlen – und der vielleicht eindrücklichste Effekt des Films ist, dass man hier der Geschichte einer Familie folgt, die so erstaunlich assimiliert und deutsch wirkt, dass man sich in ihr auch als deutsches Bürgerkind zunächst wiedererkennt.“ – Neues Deutschland

„Feinfühlig spürt Bahar Bektaş den komplexen Emotionen ihrer Familienmitglieder nach. Der Film zeigt, wie im Austausch über die unterschiedlichen Perspektiven auf die gemeinsame Geschichte Verständnis füreinander entstehen kann.“ – Filmlöwin

„Eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit“ – Deutschlandfunk Kultur

„Mit ihren Emotionen und Gedanken teilen die Filmemacher*innen die Erfahrungen, die das Exil mit sich bringt und machen sie für uns erfahrbar – das ist das große Geschenk dieser Filme an das Publikum.“ – Der Freitag

„Bahar Bektaș zwingt den Angehörigen keine Fragen auf, besteht nicht auf lückenloser Ausleuchtung aller Probleme. Vieles bleibt in diesem aufwühlenden, aber auch sehr tröstlich wirkenden Film im Ungefähren. Es gibt keine einfachen Antworten auf die Frage, was für wen in der neuen Heimat Deutschland schiefgelaufen ist, Baustellen tun sich auf gesellschaftlicher und innerfamiliärer Ebene auf. Mutter Yildiz spielt zuhause gerne die Langhalslaute Saz, die anderen lauschen. In dieser emotionalen Zerreißprobe gelingt es den Mitgliedern der Familie, sich die Hände zu reichen und sich Zusammenhalt zu schenken.“ – Kinozeit.de

„Die Familie berichtet intensiv und packend von den Auswirkungen der Entwurzelung.“ – artechock

„Bahar Bektaş‘ preisgekröntes Dokumentarfilmdebüt ist ein ebenso einfühlsamer wie bewegender Blick auf ihre eigene Familie. Ein gesellschaftlich relevanter Film, ruhig erzählt und von kontemplativer Kraft.“tv spielfilm.de/ Cinema.de

„Es ist Bahar Bektaş‘ gelungen, ein eindrückliches und intimes Portrait ihrer eigenen Familie zu gestalten, mit einem Ende, das Hoffnung macht.“Ulrike Tratscht.de

 „Atmosphärisch stimmig gebautes, exemplarisches Schicksal einer türkischen Familie, die vor Jahren nach Deutschland flüchtete und dort auch nicht ganz ankommen konnte.“ – Cinemoenti.de

„Es ist selten, dass ein Dokumentarfilm die ganze Komplexität abbildet, die das Exil mit sich bringt.” – FFF Förderpreis Dokumentarfilm Dok.fest München

Regisseurin

Bahar Bektaş ist Filmemacherin und Sozialarbeiterin. Nach einem einjährigen Gaststudium an der HFF München, absolvierte sie Weiterbildungen zur Drehbuchautorin und Dramaturgin an der München Film Akademie und der Masterschool Drehbuch Berlin. Von 2017 bis 2023 studierte sie im Masterstudiengang Drehbuch und Dramaturgie an der Filmuniversität Konrad Wolf Babelsberg. Für ihre praktische Masterarbeit „Liebe quält Seele aka EVIN“ erhielt sie 2019 den Jury Preis „Bestes Drehbuch“ auf dem FILMZ-Festival in Mainz und den ZONTA Preis für junge Filmemacherinnen 2020. In den letzten Jahren entwickelte sie mehrere Stoffe und schrieb unter anderem für die Serien „ECHT“, „DRUCK“, „Made in Germany“ und „A Better Place“. Zudem arbeitete sie als Autorin bei dem Kurzfilm „VERRÜCKTES BLUT“ von Can Tanyol mit, welcher 2023 den Jury-Kurzfilmpreis auf den Internationalen Hofer Filmtagen gewann. Mit „EXILE NEVER ENDS“ debütierte sie als Regisseurin im Dokumentarfilm. Mit diesem Film konnte sie den Preis der Filmkritik Bester Dokumentarfilm auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis 2024 und den FFF-Förderpreis Dokumentarfilm auf dem DOK.fest München 2024 gewinnen.

 

AUSZEICHNUNGEN

Jury-Kurzfilmpreis, Internationale Hofer Filmtage 2023, für „VERRÜCKTES BLUT“ (als Autorin)

GRIMME-Preis 2022 / Wettbewerb Kinder (Nominierung), für „ECHT (Staffel 1)“ (als Autorin) Impuls Preis 2021 (Nominierung), ARD Degeto, für „Papa, ich habe Angst vor dir (AT)“

ZONTA Förderpreis für junge Filmemacherinnen, SHORTS Trinationales Filmfestival der Hochschule Offenburg 2020

Jury-Preis „Drehbuch-Pitching“, FILMZ Festival des deutschen Kinos 2019, für „Liebe quält Seele aka EVIN (AT)“

Transmediapreis (1. Platz), Fritz-Gerlich-Preis, Filmfest München 2019, für „KAI (AT)“ (Webserie)

Transmediapreis (2. Platz), Fritz-Gerlich-Preis, Filmfest München 2018, für „SILVER SURFER GRETEL (AT)“ (Webserie)

DIRECTOR’S NOTE

Das Fundament zu diesem Filmprojekt wurde bereits vor circa dreißig Jahren gelegt. Durch meine Fluchterfahrung als Kind und den daraus resultierenden Herausforderungen und Problemen setzte ich mich gezwungenermaßen schon früh mit gesellschaftlichen Ungleichheiten auseinander. Meine persönlichen Erfahrungen diesbezüglich spielen auch in meinen Arbeiten als Filmemacherin immer eine zentrale Rolle. In ihnen verarbeite ich Biografisches, aber auch Eindrücke, die ich in meiner Tätigkeit als Sozialpädagogin, über viele Jahre gesammelt habe.

Bei diesem Projekt habe ich mich nun erstmals dokumentarisch mit meiner eigenen Familien- geschichte auseinandergesetzt. Die Abschiebung meines Bruders konfrontierte mich mit dieser auf ganz besondere Weise neu.

Mein Ziel ist es den Zuschauer*innen durch diesen einzelnen Fall aufzuzeigen, wie neben persönlichen, falschen Entscheidungen und familiären Problemen auch gesellschaftliche Miss- stände dazu führen können, dass junge Menschen kriminell werden. Viel zu selten wird dies in den Blick genommen. Täter*innen werden nur als kriminelle Menschen wahrgenommen oder ihre Problemlage individualisiert.

Die Nähe zu diesem Fall erlaubt es mir aufzuzeigen, wie sich eine “kriminelle Karriere” entwickelt, aber vor allem auch, was das mit dem Umfeld macht und was es für einen Einzelnen bedeutet, in ein Land abgeschoben zu werden, welches weitestgehend fremd ist. Damit wiederholt sich die Geschichte von Entwurzelung und Neubeginn verbunden mit Unsicherheit und Zukunftsängsten. All dies ist kein Einzelschicksal. Selten erfahren wir, wie es abgeschobenen Menschen geht und ob sie sich in ihrer neuen Heimat zurechtfinden können. Was macht es mit der ganzen Familie, wenn sie durch diese Bestrafung aufgezeigt bekommt, dass sie auch nach dreißig Jahren tatsächlich nicht als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft gelten?

Filmpreise & Festivals
Filmfestival Max Ophüls Preis – Gewinner Preis der Filmkritik: Bester Dokumentarfilm
Filmfestival Türkei Deutschland
DOK.fest München – Gewinner FFF-Förderpreis Dokumentarfilm
Achtung Berlin! Film Festival
Lichter Filmfest Frankfurt
Roman Brodmann Preis 2024 (Nominierung)
Filmdaten

Buch & Regie: Bahar Bektaş
Ko-Autoren: Arash Asadi und Tobias Carlsberg
Protagonist*innen: Taner Bektaş, Onur Bektaş, Yildiz Bektaş, Mustafa Bektaş, Bahar Bektaş
Produzentin: Antonia Kilian, Pink Shadow Films
Koproduktion: ZDF/Das kleine Fernsehspiel
Bildgestaltung: Antonia Kilian und Meret Madörin
Ton: Lara Milena Brose
Montage: Arash Asadi
Sounddesign: Jan Pasemann
Mischung Andreas Radzuweit
Musik: Ahmet Aslan
Farbkorrektur: Sally Shamas
Schnittassistenz: Dan Gatzmaga und Fion George
Titeldesign: Lisa Brüning
Produktionsleitung: Bettina Morlock
Redaktion: Sara Günter
G
efördert von: Hessen Film und Medien
Entwickelt im Rahmen von: EURODOC22

Titel:
Exile Never Ends
Genre: Dokumentarfilm
Jahr: 2024
Land : Deutschland
Laufzeit: 100 Minuten
Vorführformat: DCP; 2:1, Farbe
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachfassung: Deutsch, Türkisch mit deutschen Untertiteln
FSK: ab 6 Jahren
Kinostart: Juli 2024

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