Black Mambas

Dokumentarfilm von LENA KARBE

"Am Ende muss der Betrachter selbst die Frage beantworten: Ist es Empowerment oder Ausbeutung? Oder kann es irgendwie beides sein?"

- cineurope

Lena Karbes starker Film widersetzt sich der Wertung seiner Figuren, um Fragen über Race, Geschlecht, Klasse und Wohlstand zu klären.

- Guradian

Die Geschichte

Jede Nacht patrouilliert die weibliche Anti-Wilderei-Einheit „Black Mambas“ im Kruger Nationalpark, einem der beliebtesten touristischen Attraktionen von Südafrika.
Für die jungen Frauen ist der Job ein Dilemma. Er ist der Weg aus Armut und Arbeitslosigkeit mit Aussicht auf ein selbstbestimmtes Leben, aber gleichzeitig auch ein Bruch mit vorherrschenden Traditionen. Zudem müssen sie einen Umweltpatriotismus in ihre Gemeinden bringen, die an der Wildtierwirtschaft seit Gründung des Parks weder teilhaben, noch davon profitieren können.
Der Dokumentarfilm von Regisseurin Lena Karbe zeigt die Alltagskämpfe der Frauen mit weißen Vorgesetzten, fordernden Angehörigen und „dem System Nationalpark“. Er erzählt von der Arbeit der „Black Mambas“ in der es um den Schutz der letzten Nashörner und den Erhalt der Artenvielfalt in einer der faszinierendsten Landschaften Afrikas geht. Gleichzeitig rückt er das Schicksal der dort lebenden Menschen in den Blick und stellt unausweichliche Fragen.

Pressestimmen

FBW Deutsche Film- und Medienbewertung (Auszeichnung: Besonders Wertvoll):

„Ein vielschichtiger dokumentarischer Blick auf den Alltag einer schwarzen Frauen-Antiwilderer-Einheit im Kruger Nationalpark in Südafrika – ehrlich, klug und reflektiert.

Die „Black Mambas“ werden als rein weibliche Einheit im Kampf gegen die Wilderer im Kruger Nationalpark eingesetzt. Der Dokumentarfilm in der Regie von Lena Karbe begleitet die schwarzen Frauen, die sich dieser Einheit anschließen, in ihrem Arbeits- und Lebensalltag und zeigt die Probleme auf, mit denen die Frauen konfrontiert sind. Mit der Vielfalt und der hohen Relevanz der Themen macht der Dokumentarfilm ein großes Spannungsfeld auf und liefert lohnenswerte Einblicke in eine fremde, ungeschminkt authentische Lebensrealität.
Nach und nach lernt man die Frauen kennen, die Lene Karbe und ihr Team in ihrem Film über einen Zeitraum von über zwei Jahren begleitet haben. Dabei sieht man die jungen Frauen nicht nur im Rahmen ihrer Arbeit für die „Black Mambas“. Karbe interviewt sie zu Hause, bei ihrer Familie, in ihrem Alltag. Und gerade hier offenbart sich, wie viel die Frauen in Südafrika generell zu schultern haben. Die große Arbeitslosigkeit der Männer, die hohe Verantwortung der alleinverdienenden Frauen für die Familie – das alles entpuppt sich als Last. Dass sie von dem Begründer der Black Mambas, der den Kolonialismus kritisiert und sich mit seinen Äußerungen oftmals selbst als kolonialistischer Weißer mit großem Macht- und Herrschaftsbewusstsein offenbart, schlecht und herablassend behandelt werden, ist ein kluger und subtiler Kommentar auf den alltäglichen Rassismus im eigenen Land, der sich auch in den scheinbar „eigenen Reihen“ versteckt. Der Krüger Nationalpark liefert eine wunderbare Kulisse für großartige und beeindruckende Bilder, die sich aber fernhalten von verkitschten Postereindrücken und die ein authentisches Gefühl für das echte Südafrika vermitteln. Eine dokumentarische Leistung, die gerade als Langfilmdebüt mehr als beeindruckt.“

Jury-Statement CPH:DOX – F:ACT Award: „Eine scheinbar einfache Geschichte, die leise ihre komplexen Schichten offenbart. ‚Black Mambas‘ berührt eine Vielzahl von Themen und erkennt Stereotypen an, widersetzt sich ihnen aber auch. In einer ideologisch aufgeladenen Landschaft erleben wir den Kampf und die Ermächtigung junger Frauen gegen die fortbestehenden Machtstrukturen, im Rahmen von Rasse, Familiendynamik und dem festen Griff des Kolonialismus, der sich weigert, loszulassen.
Mit brillanter Kameraführung und einem intimen Blick für Nuancen erfahren wir, welche Opfer eine Frau bringen muss, um eine Familie zu ernähren – wir nehmen teil an dem Traum, ein dekolonisierter Körper zu werden. Der F:ACT Award geht an ‚Black Mambas‘ von Lena Karbe“.

Guardian: „Lena Karbes starker Film widersetzt sich der Wertung seiner Figuren, um Fragen über Race, Geschlecht, Klasse und Wohlstand zu klären.“

cineurope.org: “Karbes nüchterne Herangehensweise sorgt dafür, dass die entscheidenden Nuancen des komplexen Themas zum Vorschein kommen, da es nicht möglich ist jede von ihnen völlig getrennt zu betrachten. Am Ende muss sich der Zuschauer selbst die Frage beantworten: Ist das Empowerment oder Ausbeutung? Oder kann es irgendwie beides sein?“

epd film: „So schlägt Lena Karbe einen beeindruckenden Bogen vom Naturschutz hin zu einem differenziert beobachteten Projekt, das jungen schwarzen Frauen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben ebnet.“

Filmmaker Magazine: „eine atemberaubende Enthüllung – nicht des grundsätzlichen Kampfes gegen die illegale Wilderei, sondern des heimtückisch verwurzelten Kolonialismus selbst. (…) Letztendlich ist BLACK MAMBAS ein Doppelporträt von sowohl heldenhaften als auch zweifelhaften Weltverbesserern, die sich zusammentun um gefährdete Tiere vor dem Aussterben zu bewahren – nur dass für die eine Seite zu den Gefährdeten auch ihr eigenes kolonialistisches Selbst gehört.“

screendaily.com: „Aber dieser Dokumentarfilm von Lena Karbe ist nicht die erbauliche Geschichte von weiblichem Empowerment und dem Triumph des Naturschutzes, wie es zunächst scheinen mag.“

kino-zeit.de: „Der erste lange Dokumentarfilm der deutschen Regisseurin Lena Karbe beschränkt sich nicht nur darauf, die Notwendigkeit des Wildtierschutzes im Kruger Nationalpark zu betonen. (…) Karbe aber beleuchtet auch streiflichtartig ein tiefliegendes Problem dieses Arbeitsverhältnisses, in dem die Hautfarbe wie zur Kolonialzeit darüber zu bestimmen scheint, wer Befehle erteilt und wer sie entgegennimmt.“

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Regisseurin

BIOGRAFIE UND FIILMOGRAFIE VON REGISSEURIN LENA KARBE

Geboren ist Lena Karbe 1986 in Sankt-Petersburg, Russland. Sie zog nach dem Film-Studium u.a. an der University of Oxford und École normale supérieure in Paris nach Deutschland. Während der Studienzeit an der Hochschule für Fern- sehen und Film München gründete sie Karbe Film, mit dem Schwerpunkt auf Dokumentarfilm. Sie nahm an diversen internationalen Förderprogrammen, u.a. Berlinale Talents und IDFA Lab in Amsterdam, teil.

Lena Karbe sieht sich als Dokumentarfilmemacherin im umfassenden Sinne: Sie nutzt ihr nationales und internationales Netzwerk, um ihre Projekte zu realisieren und zu produzieren. Die Projekte der Karbe Film handeln vor allem von gesellschaftlichen Machtstrukturen und Dynamiken, mit einem Fokus auf die Rolle und Identität von Frauen und Kindern.

Die dokumentarische Serie CHINESE DREAM, die sie zusammen mit dem investigativen Journalisten Tristan Coloma realisierte, feierte Premiere auf den Hofer Filmtagen in 2018 und lief auf über 30 Festivals weltweit. Im März 2020 wurde die Serie auf ARTE veröffentlicht. BLACK MAMBAS ist ihr dokumentarisches Langfilm-Debüt.

 

REGIE STATEMENT

BLACK MAMBAS ist eine Reflexion über Werte: der Wert von Menschen und der von Tieren in einer Gesellschaft.

Die Wildtierwirtschaft generiert nur Gewinne für lebende Tiere. Wenn es keine Tiere im Park mehr gibt, werden auch keine Touristen mehr kommen. Somit ist der Tierschutz der kommerzielle Motor der Ökonomie des Kruger Nationalparks. Tiere fungieren dabei oft auch als Projektionsfläche für die Touristen. Daher definieren die Autoritäten des Nationalparks den Unterschied zwischen „jagen“ und „wildern“ sehr genau: Wenn ein mit Spenden geschütztes und zum Seelenpartner verklärtes Wildtier getötet wird, ist der Jäger ein Mörder. Daher werden die lokalen „Wilderer“, vor allem im Netz, mit rassistischen Hassbotschaften der weißen Tierschützer überzogen. Wird stattdessen von einem Touristen eine Jagdlizenz für ein Wildtier gekauft, wird das Tier von den Rangern so lange geschützt, bis es auf einer Trophy-Safari erschossen wird. Gleichzeitig werden auch Menschen im Rahmen des Tierschutzes instrumentalisiert. BLACK MAMBAS erzählt die Auswirkung, die Naturschutzmaßnahmen auf Menschen haben, wenn Ranger und Wilderer – ironischerweise – von der gleichen Seite des Zauns kommen.

Die Welt des Naturschutzes faszinierte mich schon als Kind. Erst später im Leben habe ich die Helden meiner Kindheit, wie Gerald Durrell oder George Adamson und ihre Taten jedoch in Frage gestellt. Waren diese weißen Männer wirklich MEINE Helden? BLACK MAMBAS hinterfragt dieses archetypisch patriarchale Bild des Naturschützers: Können die Black Mambas Rangerinnen die Zukunft des Naturschutzes werden?

Es wäre zu leicht, jede Form des Naturschutzes als moralisch gut anzusehen. Nicht immer heiligen die Mittel den Zweck und so kann auch Naturschutz zu Kollateralschaden führen. Die Gründung des Kruger Nationalparks ist ein Beispiel dafür. Im Namen des Naturschutzes wurde die lokale Bevölkerung bewusst ausgeschlossen und fortan wurde ihnen der Zugang zu ihren Naturressourcen verwehrt. BLACK MAMBAS interessiert sich für diese Ambivalenz des Naturschutzes. Hinter der Fassade der Black Mambas Anti-Wilderei-Einheit entdeckt man post-kolonialistische Machtdynamiken und Misogynie. Ungeachtet dessen profitieren die Protagonistinnen von der finanziellen Unabhängigkeit und dem Ansehen, die diese Arbeit mit sich bringt.

Am Ende des Films sollen die Zuschauer:innen sich selbst die Frage stellen: Handelt es sich hierbei um eine Form der Ausbeutung oder um Empowerment? Kann eine Ausbeutung zu Empowerment führen oder schließen sich beide systematisch aus? Schlussendlich soll die Ambivalenz der Black Mambas dazu inspirieren, unsere persönlichen Definitionen von Ausbeutung und Empowerment zu hinterfragen: Was meinen wir, wenn wir von Ausbeutung sprechen und welchen Preis können und wollen wir für ein selbstbestimmtes Leben zahlen?

 

Filmpreise/Festivals

Preise

 2022                   F:ACT Award – Bester Dokumentarfilm, CPH:DOX

2022                   Green Documentary Award, Pordenone Docs Fest

Nominierungen

2022                   VFF Dokumentarfilm Produktionspreis, DOK.fest München

2022                   FFF Förderpreis, DOK.fest München

2022                   VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis (für Jan Vasak)

Festivals

2022                   44. Biberacher Filmfestspiele

2022                   IDFA

2022                   DOK.fest München

2022                   CPH:DOX

2022                   Pordenone Docs Fest

2022                   Karakow Film Festival

2022                   Sydney Film Festival

2022                   Guadalajara IFF 2022

Filmdaten

Filmdaten

Regie & Buch: Lena Karbe
Produktion: Lena Karbe (Karbe Film), Jan Vasak (Day for Night productions),Ramadan Suleman (Natives at Large)
Redaktion: Martin Pieper, Türkan Schirmer (ZDF/arte), Annabel Gain (Ushuaia TV)
Co-Autor: Tristan ColomaKamera: Mateusz Smolka
Montage: Georg Michael Fischer
Musik: Rémi Alexandre
Ton: George Ramosime
Sound Design & Mix: Clemens Becker
Digital Colorist: Thomas Herget

Laufzeit: 81 Minuten
Jahr: 2022
Land: Deutschland, Frankreich 2022
Vorführformat: DCP; 1:1.85, Farbe
Sprachfassung: Afrikaans, Englisch, Sepedi, Xitsonga mit dt. Untertiteln
FSK 6

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Oeder Weg 42
60318 Frankfurt am Main
Tel. 069-805 32273
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Die Black Mambas sind eine rein weibliche Anti-Wilderer-Einheit. Die Rangerinnen setzen sich in Südafrika ein, das Töten von Nashörnern zu bekämpfen. Der Film zeigt die Alltagskämpfe der Frauen mit weißen Vorgesetzten, fordernden Angehörigen und „dem System Nationalpark“.

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