Dokumentarfilm von Annette Ernst
2009 erscheint eine Zeitungsannonce: Pedi und Anny suchen einen Samenspender. Mit dem großen Kinderwunsch der beiden Frauen beginnt diese Familiengeschichte. In einer Zeit, in der das Familienbild aus Mutter, Vater und Kind besteht und die Gesellschaft mit großer Ablehnung auf alles andere reagiert, geht ihr Traum mit Eike endlich in Erfüllung, sie bekommen drei Söhne. Jahre später taucht plötzlich ein Mädchen auf, das ihre Brüder kennenlernen will. Hat Eike noch anderen Familien geholfen? Alte und neue Familiengeheimnisse werden gelüftet und der ganz normale Wahnsinn zwischen Windeln wechseln und Fußballspielen nimmt seinen Lauf.
Der Dokumentarfilm „MUTTER MUTTER KIND – Let’s do this differently“ ist ein seltenes Langzeit-Familienporträt über zwei Frauen, die an die Kraft und den Zusammenhalt ihrer Familie glauben. Ihre Kinder wachsen zu jungen Menschen heran, während das traditionelle Familienbild herausgefordert wird. Im Spiegel der Zeit sehen wir die große gesellschaftliche Beschäftigung mit gleichgeschlechtlicher Liebe, Ehe und Elternschaft.
Die Regisseurin Annette Ernst ist eine deutsche Spielfilm und Serienregisseurin (KISS AND RUN, Deutsch-Les-Landes). „MUTTER MUTTER KIND – Let’s do this differently“ ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm.
Datum | Stadt | Kino | Anlass und Gäste |
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10.10.2022 | Hillesheim | ||
12.10.2022 | Essen | Kinotour mit Regisseurin Annette Ernst |
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14.10.2022 | Frankfurt | Premiere mit Regisseurin Annette Ernst |
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15.10.2022 | Frankfurt | 15 Uhr: Jugendpremiere mit Kamerafrau Nina Werth |
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16.10.2022 | Lich | Kinotour mit Regisseurin Annette Ernst Matinee |
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16.10.2022 | Marburg | Kinotour mit Regisseurin Annette Ernst |
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18.10.2022 | Bad Soden | Kinotour mit Regisseurin Annette Ernst |
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19.10.2022 | München | Kinotour mit Regisseurin Annette Ernst MittDOKS |
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ab 20.10.2022 | München | ||
24.10.2022 | Bamberg | Kinotour mit Regisseurin Annette Ernst |
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31.10.2022 | Braunschweig | Kinotour mit Regisseurin Annette Ernst |
Termine folgen!
FBW Deutsche Film- und Medienbewertung (Auszeichnung: Besonders Wertvoll):
„Langzeitdokumentation über ein ungewöhnliches Familienuniversum. Ein sensibles, kluges und beeindruckendes Plädoyer für Diversität, Toleranz und Vielfalt.
Pedi und Anny sind ein glückliches Paar. Doch den beiden Frauen fehlt ein Kind zum Glück. Über eine Annonce finden sie 2009 Eike, durch dessen Hilfe sie insgesamt drei Söhne bekommen. Als sich Jahre später ein Mädchen namens Linn meldet, die ihre Brüder kennenlernen will, ist dies der Beginn einer ungewöhnlichen Familiengeschichte. Die Langzeitdokumentation in der Regie von Annette Ernst begleitet über 13 Jahre lang zwei lesbische Paare, ihre Kinder und den Erzeuger. Mit großem Einfühlungsvermögen und sensiblem Gespür ist dieser Film ein großartiges Plädoyer für Toleranz, Diversität und den Mut, eigene Wege zu gehen.
Man spürt die große Nähe, die die Regisseurin Annette Ernst zu den Protagonist:innen im Lauf der Zeit entwickelte. Eine Nähe, die diesen Film in vielen Momenten von innen heraus mit ganz viel Wärme erleuchtet. Ohne Berührungsängste scheinen sich Kamera und Regie im Familiengefüge zu bewegen, dabei verliert Ernst dennoch nie die künstlerische Distanz. Dramaturgisch klug gebaut, erzählt der Film nicht nur viel über die Mütter, die sich den großen Wunsch der Mutterschaft in ihrer lesbischen Partnerschaft erfüllen möchten, sondern auch über die Rolle des Vaters – hier insbesondere Eike als Samenspender – die sich im Rahmen dieses ungewöhnlichen Familienbilds erst neu finden muss. Von Klein bis Groß sind alle Protagonst:innen reine Glücksgriffe. Und man betrachtet mit großer Zuneigung und auch Spaß die sich stets erweiternde Familie und das Aufwachsen der Kinder, die im Verlauf der 13 Jahre eigene Persönlichkeiten entwickeln und doch so viel von ihren Müttern und dem Vater widerspiegeln. Eine hochinformative Ebene eröffnet der Film durch die wiederholte Einbindung von Gesetzesgrundlagen, die auch sinnbildlich für gesellschaftliche „Normen“ stehen. Doch ist die Frage, was eine Familie definiert, nicht eigentlich eine sehr persönliche? Die jeder und jede für sich definieren darf und muss? MUTTER MUTTER KIND ist ein warmherziges Familienporträt. Und dazu ein kluges, reflektiertes und sensibel-eindrückliches Plädoyer für Selbstbestimmung, Diversität, Toleranz und Vielfalt.“
Annette Ernst hat in Frankfurt und Paris Germanistik, Romanistik und Theater, Film und TV-Wissenschaften studiert. Danach arbeitete sie als Continuity-Script und Regieassistentin. 1996 war sie Stipendiatin der Drehbuchwerkstatt und arbeitet seitdem als freie Regisseurin und Autorin. 2001 gründete sie mit Freunden die Luna Park 64 GmbH und zwei Jahre später die STOKED FILM. 2014 war sie Mitbegründerin von Pro Quote Regie, Jurymitglied der Drehbuchkommission der FFA, der HessenFilm und Lehrende an verschiedenen Filmhochschulen.
Inzwischen kann sie auf eine langjährige Karriere als Film-und Fernsehregisseurin zurückblicken. Ihr besonderes Talent für Komödien wurde bereits in ihrem ersten Kinofilm „kiss and run“ mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. 2018 führte sie erstmalig bei einer internationalen Serie „Deutsch-Les-Landes“ Regie. „MUTTER, MUTTER, KIND – Let’s do this differently“ ist ihre erste Kinodokumentation.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2021 MUTTER MUTTER KIND – LET’S DO THIS DIFFERENTLY (Kino-Langzeitdokumentation)
2019 DAHEIM IN DEN BERGEN (Fernsehreihe ARD)
2018 DEUTSCH-LES-LANDES (Serie Magenta TV)
2014 JOSEPHINE KLICK – ALLEIN UNTER COPS (Fernsehserie, 3 Folgen)
2012 DER MANN, DER ALLES KANN (ARD/NDR, 90 Min.)
2012 ES KOMMT NOCH DICKER (Fernsehserie, 3 Folgen)
2009 FÜR MEINE KINDER TU’ ICH ALLES (SAT 1, 90 Min.)
2007 ZWEI WOCHEN CHEF (PRO 7, 90 Min.)
2005 BETTGEFLÜSTER & BABYGLÜCK (SAT 1, 90 Min., Publikumspreis 26. Biberacher Filmfestspiele,
Dt. TV-Preis Schnitt 2005)
2003 MEIN ERSTER FREUND, MUTTER UND ICH (Pro 7, 90 Min., Grimme Preisnominierung 2004, Bayrischer TV-Preis Drehbuch,
Dt. TV-Preis (Musik & Szenenbild)
2002 KISS AND RUN (ZDF, 90 Min., Adolf-Grimme-Preis 2005, Silver Award for Best Comedy, Filmfest Houston)
Statement der Regisseurin:
Die Idee zu „Einmal alles anders“ entstand, als eine Freundin mit ihrer Frau zwei Töchter bekam. Ich wollte wissen, wie sie durch die ethisch-moralischen Wellen einer Gesellschaft kommen, die für sie keine Vorbilder kennt. Ich suchte und fand Pedi und Anny. 2009 durfte ich die Geburt des dritten Sohns mit der Kamera begleiten. Eike, der Samenspender und Vater, war von Anfang an dabei. Was dann in den zwölf Jahre passiert ist, hätte ich mir nie ausdenken können. Heute kopiert die heterosexuelle Welt, die Fortpflanzungs-Wege der LGBTQI-Community. Zum Teil werden die gleichen Plattformen genutzt, um etwa als Single eigene Familienwünsche umzusetzen. Was die Abwesenheit von Sexualität für das Kinderkriegen bedeutet, weiß heute noch niemand. So ist auch ein Film darüber entstanden, was Familie heute eigentlich ausmacht? 2021 sind Linus, Linn, Lou und Pino junge Menschen, die selbstbewusst ihre Haltungen artikulieren. Wahr ist aber auch, das homophobe Angriffe 2020 in Deutschland um 36% gestiegen sind, diese Tendenz setzt sich bis heute weiter fort.
Buch & Regie: Annette Ernst
Kamera: Nina Werth
Ton: Blauton Studio Filmmusik, Frankie Chinasky
Schnitt: Anja Lüdcke
Produzent: Sebastian Popp, STOKEDFILM
Junior-Producerin: Merle Millingen
Koproduzenten: jip filmproduktion
Titel: MUTTER MUTTER KIND – Let’s do this differently
Jahr: 2021
Land: Deutschland
Laufzeit: 97 Minuten
Vorführformat: DCP / 1,78:1 / Farbe
Ton:Sprachfassung: Deutsch
FSK: 12
Kinostart: 20. Oktober 2022
Verleih gefördert BKM
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