Die österreichische Drehbuchautorin und Regisseurin Johanna Moder legte 2014 ihr Spielfilmdebüt HIGH PERFORMANCE vor, welches den Publikumspreis beim Filmfestival Max Ophüls Preis erhielt. Ihr Film WAREN EINMAL REVOLUZZER feierte seine Premiere auf dem Zurich Film Festival und gewann den Preis der Ökumenischen Jury sowie den Preis für die beste Regie beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2020 und den Thomas-Pluch-Drehbuchpreis. Sie führte Regie bei der Serie SCHOOL OF CHAMPIONS und realisierte die Fernsehfilme ZEIT ZU BETEN und EWIG DEIN.
FILMOGRAFIE
2014 HIGH PERFORMANCE
U.a. Publikumspreis Filmfestival Max Ophüls Preis
2019 WAREN EINMAL REVOLUZZER
U.a. Preis der Ökumenischen Jury, Preis für die beste Regie beim Filmfestival Max Ophüls Preis, (Verleih D jip film und verleih)
2022 ZEIT ZU BETEN, TV-Film
2024 SCHOOL OF CHAMPIONS, TV-Serie
2024 EWIG DEIN, TV-Film
DIRECTOR’S NOTE
MOTHER‘S BABY ist ein sehr persönlicher Film für mich. Er ist eine Art Abrechnung, wobei ich mir nicht sicher bin, mit wem oder was. Das versprochene Glück tritt mit der Geburt des Kindes nicht ein. Eher noch: es ist der Beginn eines bösen Traums. Nichts ist mehr, wie es war. Und das, was war, zerrinnt unaufhaltsam und lässt sich nicht mehr festhalten.
Dieser Film erzählt von einer verborgenen Welt, die man nur betritt, wenn man
selbst Teil davon wird. Die Realität hinter der perfekten Fassade glücklicher Familien wird selten gezeigt oder wahrgenommen. Es ist eine überwiegend weibliche Welt, bevölkert von Kinderkrankenschwestern, Hebammen und verzweifelten Müttern, die sich gegenseitig beraten und Wahrheiten austauschen. Es geht um die Herausforderung, mit den Erwartungen der Mutterrolle umzugehen und sich selbst zu finden. Es ist eine Geschichte über die verborgenen Seiten des Mutterseins. Es geht um Julia, eine Dirigentin, die sich erfolgreich in die erste Reihe gearbeitet hat, in einer glücklichen, scheinbar gleichberechtigten Beziehung mit ihrem Mann Georg lebt, spät Mutter wird und plötzlich in all die vorgefertigten Schubladen gesteckt wird, in denen sie sich nicht heimisch fühlt. Sie begräbt einen Traum. Sie passt sich an. Sie fügt sich, wie es von ihr verlangt wird. Die Bitterkeit liegt wie ein Zuckerguss über dem süßen neuen Leben, das ihr vermeintlich versprochen wurde. Sehr bewusst habe ich MOTHER’S BABY nicht als Drama, sondern als psychologischen Thriller erzählt. Der Film spielt mit visueller Düsternis und dem Kontrast zwischen Schönheit und Schmerz. Julias Welt verschwimmt, die Frage nach der Realität bleibt.
Es handelt sich in MOTHER’S BABY nicht um einen klaren Genrefilm, sondern vielmehr um ein Genremix. Er hat Horrorelemente ebenso wie Thrillerelemente, weil ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte gar nicht anders erzählen lässt. Mein Gefühl war, die Geschichte gibt diese Stimmungen einfach vor. Dieser Vorgabe bin ich nur gefolgt. Aus meiner Perspektive als Filmemacherin war es spannend, mit anderen Genres und mit Erwartungshaltungen der Zuschauer*innen zu spielen oder mit ihnen auch zu brechen.